AKTION DREI
L.O.M.O. NIKE ZYKLUS
ERÖFFNUNG
FREITAG, 14. OKTOBER 2016, 17 UHR
ZUR ERÖFFNUNG SPRECHEN LAURIDS UND MANFRED ORTNER
AUSSTELLUNGSDAUER
BIS 21.2.2017
ÖFFNUNGSZEITEN
DIENSTAG BIS DONNERSTAG 10-13 UHR
SOWIE NACH TELEFONISCHER VEREINBARUNG
AKTIONSRAUM LINkZ
HAUPTSTRASSE 26, 4040 LINZ
T +43-732-710 531
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Die Transformation der Nike – eine totale Intervention
Sie ist monumentales Kunstwerk und Inbegriff der Schönheit. Ins Übermächtige gesteigert, wirkt sie bedrohlich, schicksalhaft, verletzlich und vergänglich zugleich. Die Nike Intervention konfrontiert mit einer Schräge, „die revolutionär Anspruch auf Veränderung aller bisheriger Ordnung fordert.“ (Zitat Laurids Ortner) Erosionsartig leitete sie den Paradigmenwechsel des Kulturbildes einer Stadt ein.
Das international tätige Künstlerduo L.O.M.O. (Laurids Ortner, Manfred Ortner) reflektiert in neuen malerischen Arbeiten die totale Transformation der Nike. Sie verkörpert ein programmatisches Lehrstück für die kulturelle Veränderung der Stadt Linz und ihrer Gesellschaft. Der AKTIONSRAUM LINkZ präsentiert den NIKE Zyklus ab 14. Oktober 2016 in seinen Räumlichkeiten in Linz-Urfahr. Zu sehen sind großformatige Ölbilder, Skizzen und Arbeiten auf Papier sowie Objekte und Materialien, die an eine Stadtgeschichte der Moderne erinnern und diese didaktisch aufzeigen.
Die ausgestellten Arbeiten zeigen städtische Versuchsoptionen. Anhand von den vier Standorten am Brückenkopfgebäude, Ursulinenkirche, Pfarrplatz und am Platz vor dem Neuen Rathaus zeigen L.O.M.O., wo die Figur in die Stadt hineinwirken kann. Sie lenkt in jeder Position die Aufmerksamkeit auf sich und löst beim Betrachter unterschiedlichste Assoziationen aus. Einmal ragt sie unerreichbar aufgepflanzt über „den Köpfen der Linzerinnen und Linzer“, einmal ist sie Mensch gewordene Göttin. So wird die Nike zu einer Stadtfigur, zu einem urbanen Werkzeug, das durch ihre eigene Verwandlung eine immer neue Funktion bekommt.
Imposante Gemälde in Sandfarben und Erdtönen lenken den Blick auf eine Zeit von damals, heute und auf eine Zeit ohne nähere Bestimmung. Insofern haben die Bilder ungeheuer präzise Gesten ohne Bezugssystem. Sie geben keine topografische Sicht wieder, sondern erzeugen in einer neuen Form der Porträtmalerei eine eigene Dramatik. Schweigen erfüllt die Stimmung. Die Nike, mal hell erleuchtet, mal aus dem Schatten, bringt in die jeweils realisierte Szene eine unterschiedlich rätselhafte Ladung, die es zu entschlüsseln gilt. Zu zeigen, was in der real aufgestellten Skulptur noch nicht zu sehen war, zeichnet die vier Werkzyklen von L.O.M.O. aus.
Zeichnungen mit Bleistift und Buntstift oder Kugelschreiber auf Papier sowie Skizzen aus der Haus-Rucker-Co Zeit verbinden wie didaktisches Bildmaterial die vier Zyklen. Zwei Vitrinen befassen sich mit der Gegenüberstellung der Grundmotive, aus denen sich die Nike Intervention zusammensetzt: die mythologische Figur der Nike und die schräge Maschinenästhetik des Kragarms, der nach einem Entwurf von El Lissitzky für eine Rednertribüne für Lenin gebaut ist.
Die Arbeiten sind 2016 entstanden. Zur Ausstellungseröffnung erscheinen eine limitierte Edition einer Nike Miniatur in Stahl auf einem Betonsockel und ein Ausstellungskatalog.
„Warum Laurids und ich nun als L.O.M.O. diese alten und neuen architektonischen und künstlerischen Themen aufarbeiten: weil du draufkommst, dass in der gebauten Architektur vieles zurückbleibt, was du an Gedanken, an Ideen, auch an Emotionen eingelagert hast. Das zum Vorschein zu bringen, interessiert uns. Jedes Bild, das wir machen, ist eine neue Interpretation.“ (Zitat Manfred Ortner)
Vor knapp 40 Jahren lösten Laurids und Manfred Ortner als Haus-Rucker-Co im Rahmen des forum metall mit ihrer Intervention der Nike von Samothrake einen schwelenden Kulturkampf in Linz aus. Die Skulptur verbrachte 35 Jahre im deutschen Exil, unsichtbar eingelagert im Bauhof-Gelände der Stadt Frankfurt. Im heurigen Jahr brachte das OK Offenes Kulturhaus Oberösterreich im Rahmen des Höhenrauschs die Nike nach Linz zurück. Als Erfinder des AKTIONSRAUM LINkZ präsentieren Karin und Johann Brandstetter die Ausstellung in ihrem privaten Kunstraum und möchten analog zu dessen Namen dieses Kunstprojekt mit Kunstsammlern, Förderern und Museen verlinken. Zur Eröffnung werden Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder und Bürgermeister Klaus Luger erwartet. Ein feineres Stück Stadtgeschichte wird sich nicht finden lassen.
L.O.M.O.
L.O. Laurids Ortner
Architekturstudium an der TU Wien. 1967 Mitbegründer der Architekten-und Künstlergruppe Haus-Rucker-Co in Wien. 1976-87 Professor an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz. 1987 bis 2011 Professor für Baukunst an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf.
M.O. Manfred Ortner
Studium der Malerei und Kunsterziehung an der Akademie der bildenden Künste Wien. 1971-87 Atelier Haus-Rucker-Co in Düsseldorf mit Günter Zamp Kelp und Laurids Ortner. 1994 bis 2012 Professor für Entwerfen, Architekturfakultät FH Potsdam.
2010 Gründung von L.O.M.O durch L.O. Laurids Ortner und M.O. Manfred Ortner
Präsentation von ‚Malerei aus dichtem Staub‘ in der Akademie Galerie Düsseldorf
2012 Architekturbiennale Venedig (mit O&O Baukunst) „Portrait von Bauten“
2013 Ausstellungen ‚L.O.M.O. - grey matter‘ und ‚L.O.M.O. mit Haus-Rucker-Co‘ im O&O Depot, Berlin
O&O Baukunst
1987 Laurids Ortner und Manfred Ortner gründen das gemeinsame Architekturbüro Ortner Architekten in Düsseldorf. Seit 1990 Ortner & Ortner Baukunst in Wien, seit 1994 in Berlin und seit 2006 in Köln.
2011 O&O Baukunst, mit den Partnern Roland Duda, Christian Heuchel, Florian Matzker, Markus Penell.
2011 O&O Depot Berlin.
Haus-Rucker-Co
1967 Gründung von Haus-Rucker-Co durch Laurids Ortner, Günter Zamp Kelp und Klaus Pinter in Wien
1970 Eröffnung von Studios in Düsseldorf und New York
1971 Eintritt von Manfred Ortner
1972 Eigenständige Studios: Haus-Rucker-Co in Düsseldorf (mit L. Ortner, G. Zamp Kelp, M. Ortner). Haus-Rucker-Inc., New York (mit K. Pinter, C. Michels u. a.)
1977 Auflösung von Haus-Rucker-Inc. Beginn selbstständiger Tätigkeit von K. Pinter als freier Künstler und C. Michels als Journalistin
1987 Eröffnung eigenständiger Architekturbüros durch Laurids Ortner, Manfred Ortner und G. Zamp Kelp
1992 Auflösung von Haus-Rucker-Co, Düsseldorf
Ausstellungen Haus-Rucker-Co, O&O Baukunst
1968 Gelbes Herz, Baugrube Schottenring, Wien
1969 Vanille Zukunft, Kraftsporthalle Schleifmühlgasse, Wien
Galerie Zwirner, Köln
1970 Live I, Museum des 20. Jahrhunderts, Wien
Live II, Museum of Contemporary Crafts, New York
between, Kunsthalle Düsseldorf
1971 Cover, Museum Haus Lange, Krefeld
1972 Oase Nr. 7, documenta 5, Kassel
1973 Grüne Lunge, Kunsthalle Hamburg
1977 Rahmenbau, documenta 6, Kassel
Forum Metall, Linz
1978 Straßen und Plätze, Kunsthalle Düsseldorf, Haus-Rucker-Co
Zeichnungen, Projekte, Galerie Schmela, Düsseldorf
1979 Pavillon der Elemente, Studio F., Ulm
1980 Umanesimo Disumanesimo, Palazzo Montauto-Niccolini, Florenz
Forum Design, Linz
Il tempo di Museo di Venezia, Biennale Venedig
1981 Galerie Schmela, Düsseldorf
1984 3 Großstadtbauten, Nationalgalerie Berlin
Revision der Moderne, Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt
1985 Reconstruzione della Città, Triennale Mailand
Nouveaux Plaisirs d’Architecture, Centre Georges Pompidou, Paris
1986 Revision of Modernism - Postmodern Architecture 1960–86, The National Museum of Modern Art, Tokio
1987 Das ideale Museum, documenta 8, Kassel
1992 Haus-Rucker-Co, Objekte, Konzepte, Bauten 1967–92, Kunsthalle Wien
1993 Haus-Rucker-Co, Architekturmuseum Basel
Ortner & Ortner Baukunst, Museum Francisco-Carolinum, Linz
1996 Light Construction, MACBA, Barcelona
Gifts to Philip Johnson, Museum of Modern Art, New York
1998 3 Bauten für europäische Kultur, Europäisches Designdepot, Klagenfurt
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